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Ein Tischler aus Stahl

Gelenkarmroboter in der Tischlerei

Die Herausforderung

Eine Spezialität der Tischlerei Eigenstetter sind maßgefertigte Treppen für die Sanierung historischer Altbauten. Die dafür benötigten Treppenwangen sind zu groß für herkömmliche CNC-Fräsen, müssen aber trotzdem auf wenige Zehntel Millimeter genau gefräst werden, damit bei der späteren Montage vor Ort alle Teile genau zusammen passen. In Handarbeit ist diese Fertigung extrem aufwändig.

Kurzfakten

Kunde Tischlerei Eigenstetter GmbH
Start
 2011
Dauer 2 Jahre

Die Lösung

Durch einen Gelenkarmroboter, der sonst für Handling-Aufgaben in der Industrie verwendet wird, lässt sich ein großer, dreidimensionaler Arbeitsraum mit der geforderten hohen Präzision verbinden. Der stählerne Kollege kann mit vielfältigen, speziell angefertigten Fräs- und Schneidewerkzeugen bestückt werden und bearbeitet Werkstücke bis zu einer Länge von sechs Metern bei einer Breite bis zu zweieinhalb und einer Höhe bis zu zwei Metern.

Um den Gelenkarmroboter in der Tischlerei einsetzen zu können, musste eine Softwarelösung gefunden werden, die die Planungsdaten aus dem CAD/CAM-System in Roboterbewegungen übersetzt. Eine weitere Herausforderung war die Befestigung der komplex geformten Werkstücke, ohne dabei die Bewegungsfreiheit des Roboterarms einzuschränken.

Die ATI Küste GmbH unterstützte die Tischlerei Eigenstetter mit einem maßgeschneiderten Realisierungskonzept. Die größte Hürde für das Projekt war zunächst die Entscheidung, die risikoreiche Entwicklung überhaupt in Angriff zu nehmen. Schließlich gab es zuvor keinerlei Erfahrungswerte mit solchen Maschinen in der Holzbearbeitung. Um die finanziellen Risiken der Entwicklung zu mindern und dem Familienbetrieb einen Spielraum für die Entwicklungsarbeit zu schaffen, wurde empfohlen, sich um eine Kofinanzierung aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu bemühen.

Vorteile durch das Projekt

N

Einzigartige Bearbeitungsmöglichkeiten

Im neuen Fräszentrum können Teile bearbeitet werden, die in keine herkömmliche Fräsmaschine passen. Durch die hohe Bearbeitungsgenauigkeit können aber auch feinste Strukturen gefräst werden. Insbesondere komplex geformte Werkstücke mit mehrfach gekrümmten Oberflächen konnten ohne den Roboter nur unter großem manuellen Aufwand und damit sehr teuer gefertigt werden.

N

Gesteigerter Umsatz

Mit der neuen Technologie hat die Tischlerei Eigenstetter ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal. Damit kommt sie verstärkt für anspruchsvolle Aufträge in Frage und führt auch vermehrt Auftragsarbeiten für andere Tischlereien durch. Die Folge ist, dass das Fräszentrum heute bereits für rund ein Drittel des Gesamtumsatzes verantwortlich ist.

N

Aufmerksamkeit und Anerkennung

Für die Entwicklung der innovativen Verfahrenstechnologie wurde die Tischlerei Eigenstetter mehrfach ausgezeichnet (Unternehmer des Jahres 2015 in Mecklenburg-Vorpommern, Seifriz-Preis 2015Sonderpreis Handwerk auf dem Innovationstag Mittelstand 2014, VR-Innovationspreis des Handwerks 2014). Die Ehrungen resultierten in zahlreichen Presseartikeln, die der Tischlerei zu überregionaler Bekanntheit verholfen haben. Das Projekt wird zudem als Erfolgsbeispiel für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand beworben.

Die Idee, einen Gelenkarmroboter in der Tischlerei einzusetzen, beschäftigte mich schon seit dem Studium. Ohne die Beratung durch die ATI Küste GmbH hätten wir uns nicht zugetraut, diese Idee tatsächlich umzusetzen. Unser Berater hat das Projekt von der Idee bis zur Inbetriebnahme kompetent begleitet. Heute haben wir durch unser neuentwickeltes Fräszentrum einmalige technische Möglichkeiten. Es ist für einen großen Teil unserer Umsätze verantwortlich.

Martin Eigenstetter

Entwicklungsingenieur, Tischlerei Eigenstetter GmbH

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Kai Berg

Kai Berg

Projektleiter